TROUBLE ist der Versuch, die Leerstellen in der eigenen Biografie mit queer_feministischen filmischen Mitteln zu analysieren, hier das Vermächtnis, das die Schwierigkeiten des abwesenden Vaters der Filmemacher*in in ihrem Leben hinterlassen haben: Die Filmemacher*in trifft ihren Vater in Wien, sie hat ihn zuletzt gesehen, als sie zwei Jahre alt war. Sie sprechen über seine protestantische Kindheit in Belfast und die verheerenden Auswirkungen eines BBC-Berichts über seine Beziehung zu einer Katholikin inmitten des Nordirland-Konflikts. Er musste Irland verlassen und hat bis heute keinen Kontakt zu seiner Familie. Garnett macht sich also auf nach Belfast – aber nicht etwa, um die Geschichte ihres Vaters zu recherchieren, sondern um sie zu (re-)inszenieren, jedoch mit einer gender-nonkonformen Verteilung der Rollen, – geht es doch vielleicht gar nicht darum, Leerstellen zu schließen, sondern darum, Bruchstellen sichtbar zu machen.
ÖSTERREICHPREMIERE
Mariah Garnett, USA/GB 2019
82 min, Crossover
Originalsprache: Englisch
Untertitel: nein
Weltvertrieb: Mariah Garnett
Standbild aus „Trouble“, © Mariah Garnett
anschließend Online-Diskussion mit Mariah Garnett
27.6. | 18:30 | Admiralkino